Von Bianca Bär
Das Au-Pair- Jahr neigt sich schön langsam dem Ende zu, doch Kseniia Moskalenko zieht es noch nicht
zurück in ihre ukrainische Heimat. Sie möchte in Deutschland bleiben, vielleicht hier studieren oder
eine Ausbildung machen. Dafür muss sich die 24-Jährige erstmal durch den Bürokratie-Dschungel
kämpfen. Gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten bei der Fülle an Vorschriften,
Visumsregelungen, Formularen, Anlaufstellen. Bei der Info-Börse „Au-Pair – was dann?!“, die der
Internationale Jugendtreff ClubIn Anfang Februar veranstaltete, erhielten Kseniia und die anderen
Teilnehmer*innen wichtige Informationen für ihre weitere Zukunftsplanung.
So erfuhren die jungen Erwachsenen von Sozialpädagogin Ulrike Stempfle, wie die Anerkennung von
Bildungsabschlüssen in Deutschland funktioniert. Linh Nguyen, die selbst vor 9 Jahren aus Vietnam
zum Studium nach Deutschland gekommen ist, informierte die jungen Leute über den Zugang zu
deutschen Universitäten. Besonders schätzten die Teilnehmer*innen die Gelegenheit, mit
Gleichaltrigen ins Gespräch zu kommen, die bereits eine Ausbildungsstelle oder einen Studienplatz in
der Tasche haben. So berichtete die Russin Ilseyar Grigoreva von ihren Erfahrungen als angehende
Hotelfachfrau und der Afghane Jamshid Noorzaie stellte in seiner weißen Arbeitskleidung seine Koch-
Ausbildung vor. Im Tischtennisraum standen Studienfächer im Vordergrund. Agnieszka Biernacka aus
Polen informierte über den Bachelorstudiengang Kommunikationswissenschaft, Mariia Maruta über
Soziale Arbeit und Irina Kucherenko (beide aus der Ukraine) über das Duale Studium Pflege.
Drei Stunden lang hatten die Besucher*innen Gelegenheit, sich in kleinen Gruppen oder sogar einzeln von
den Expert*innen ihrer Wahl beraten zu lassen und sie Löcher in den Bauch zu fragen. Und noch ein
besonders attraktives Angebot wartete auf die Besucher*innen der Infobörse: Fotografin Katrin
Tismer machte zum kleinen Preis professionelle Bewerbungsfotos.
Ausgezeichnet fiel das Feedback der Teilnehmer*innen aus: „Super, dass es in kleinen Gruppen
war“, lautete ein Lob. „Vielen Dank für so eine tolle Möglichkeit, Bewerbungsbilder für so einen
billigen Preis zu machen! Die Fotografin macht ihre Arbeit professionell.“
Die Infobörse war für viele neue Besucher*innen auch eine Möglichkeit, den ClubIn und seine
weiteren Angebote kennenzulernen. So finden donnerstags verschiedene Info-Abende sowie Tanz-
oder Kunstworkshops statt, während man beim offenen Treff am Freitag in gemütlicher Atmosphäre
Leute aus aller Welt kennen lernen, Kicker und Tischtennis spielen oder auch die Tanzfläche rocken
kann. Auch internationale Kochabende, Kleidertauschpartys oder Länderabende stehen auf dem
Clubprogramm. Am Wochenende gibt’s zudem Ausflüge ins Umland, andere deutsche Städte oder in
Nachbarländer. Sayed Hashemi aus Afghanistan zeigte sich begeistert. „Hier habe ich den richtigen
Platz für mich gefunden“, so der 25-Jährige.