Es ist schon ein Jahr her, dass Corona in unser Leben geplatzt und es auf den Kopf gestellt hat. Wir mussten uns und an Abstand, Masken und immer wieder Lockdown gewöhnen müssen. Wenn wir an 2020 zurückdenken, denken wir oft an ein graues, tristes Jahr. Wir haben uns auf die Suche nach den Lichtblicken in dieser Zeit gemacht und mal bei den Besucher:innen nachgefragt. Heute starten wir mit dem Artikel von Zaenab aus Indonesien.
Corona trifft uns alle sehr hart. Für mich als Zuwanderin aus Indonesien, die in Deutschland alleine wohnt, ist es auch nicht einfach. Besonders letztes Jahr, während des Ersten Lockdowns in Deutschland war ich schokiert. Ich hatte niemals gedacht, dass ich mal einen Lockdown erleben müsste.
Zurzeit befinde ich mich in einem Ausbildungsverhältnis. Im Herbst sollte ich die Zwischenprüfung machen. Große Angst hatte ich, da wegen der Corona Pandemie oft der Unterricht ausfiel. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass ich nicht genügend Stoffe für die Prüfung vermittelt bekommen habe. Gottseidank lief alles gut in der Prüfung und ich habe auch mit guten Noten bestanden.
„Ohne schlechte Zeiten würden wir schöne Zeiten nicht schätzen”
Ein Spruch, dem ich zustimmen muss. Wegen Corona schätze ich sehr viele Kleinigkeiten. Wegen Lockdown hat jeder Zeit, jeder bleibt zuhause damit Corona sich nicht verbereitet. Ich habe versucht trotzdem mit Menschen im Kontakt zu bleiben. Auf einen Anruf oder Video Call habe ich mich immer sehr gefreut. Während dieser Zeit habe ich sogar wieder Kontakt mit den Leuten, mit denen ich keinen Kontakt mehr hatte. Denn wir waren alle sehr beschäftigt mit unserem Leben gewesen.
Als der erste Lockdown kam, verbrachte ich viel Zeit mit meinem Freund in seiner Wohnung. Es ist keine große Wohnung aber es gibt alles was wir brauchen. Wir sind zusammen aufgewacht, haben gekocht, Filme und Serien geschaut, Spaziergänge gemacht und viele andere Sachen. Nur zu Zweit! Da hatten wir echt Zeit einander näher zu kommen, miteinander zu reden und uns mehr kennen zu lernen.
Mir ist aufgefallen, dass wir vor Corona manchmal vergessen haben, kleine Dinge zu schätzen. Kochen zählt zu diese Dingen, die ich sehr schätze. Es macht mir glücklich. Jetzt, wo wir meistens Zuhause bleiben, kochen wir einmal die Woche bei der Mutter meines Freundes etwas zusammen. Mal machen wir Gyoza-Abend, mal kochen wir bayrisches Essen wie Tafelspitz und Schnitzel oder wir unterstützen auch die Lokale. Ganz unterschiedlich. Dannach spielen wir immer gemütlich Romee zusammen bis zur Ausgangsperre, also 21 Uhr. Die Zeit mit Menschen, die ich liebe, zu verbringen macht mich auch sehr glücklich.
Wir haben noch die Hoffnung dass unser Alltag wieder zurück kehrt. Zusammen schaffen wir es alle. Du bist nicht alleine.
Ich wünsche mir, dass der Club-In während der Corona-Pandemie trotzdem aktiv bleibt. Dass er für junge Leute da ist, um sich auszutauschen und Informationen zu bekommen. Ich hoffe auch, dass der Club-In bald wieder Freizeitaktivitäten vor Ort machen darf. Ganz wichtig ist aber, dass wir bis dahin gesund bleiben.