„Stark sein ist…“ – So war unser Empowerment-Wochenende

Lange galten Frauen als das „schwache Geschlecht“. Doch mittlerweile scheinen Feminismus, Frauenpower, Emanzipation Modewörter zu sein. Frauen sollen stark sein, sichtbar sein  im öffentlichen Leben, sich politisch engagieren, erfolgreich sein im Job, souverän sein in zwischenmenschlichen Beziehungen. Doch bedeutet das eigentlich für mich: eine starke Frau? Bin ich das? Oder nicht? Wie kann ich das werden? Bzw. möchte ich das überhaupt?

Um uns in aller Ruhe mit diesen und vielen weiteren Fragen zu beschäftigen, ließen wir – das heißt neun junge Frauen unterschiedlichster Herkunft, zwei Gruppenleiterinnen sowie unsere Workshop-Leiterin Isabella Kecht –die Großstadt München hinter uns und machten uns auf den Weg in die Abgeschiedenheit des Berghofs in Agatharied. Dort bezogen wir für zwei Tage eine gemütliche Selbstversorgerhütte.

Von den Erlebnissen und Erkenntnissen dieses Wochenendes in den bayerischen Bergen berichten unsere Teilnehmerinnen.

„Als ich gehört habe dass, wir einen Ausflug nach Agatharied machen, war ich sehr gespannt. Aber der konkrete Grund, warum ich an diesem Ausflug teilgenommen habe, war das Thema „Frauenwochenende“. Als ich da war, war alles echt schön. Ich habe neue Frauen kennengelernt, die sehr nett zu mir waren. Wir haben so viel über Frauen gesprochen: „Was ist eine starke Frau für mich? Welche Frau ist ein Vorbild für mich? Womit kann ich eine starke Frau vergleichen?“ Wir haben meditiert und unsere Meinungen miteinander geteilt. Und nach dieser Meditation war ich sehr entspannt und ich hab viel gelernt. Was ich speziell daraus gelernt habe, war die Stille der Seele. Die Dinge haben nicht immer Eile. Ich habe gelernt, zu sitzen und zu überlegen, wo ich sein möchte, was ich tun möchte. Also, ich bin euch sehr dankbar dafür, dass ich teilnehmen durfte.“ (Anna)

„Wenn ich an das Wochenende denke, taucht sofort ein Lächeln auf meinem Gesicht auf. Ich muss zugeben, es ist sehr schwer ein paar Sätze zu formulieren. Es sind so viele Gedanken auf einmal in meinem Kopf da. Ich habe viele neue und tolle Mädchen aus unterschiedlichen Ländern kennen gelernt, die wirklich viel zu sagen haben. Es ist wirklich gut über manche Themen laut mit anderen zu reden. Wir hatten tolle Zeit zusammen und ich hoffe, dass es mehr solche Veranstaltungen geben wird.
Was habe ich für mich an dem Wochenende gelernt? Auf jeden Fall sehr viel über mich selbst! Es ist mir noch klarer geworden, dass man in erster Linie sich besser kennen lernen und viel öfters auf die innere Stimme hören soll!“ (Aga)

„Women Empowerment“ ist weltweit ein aktuelles Thema. Was dieses Thema eigentlich bedeutet, wird aber sowohl kulturell als auch individuell unterschiedlich vertreten. Während diesem Wochenende habe ich nicht nur die Natur genossen, sondern zusammen mit anderen Frauen über unsere Auffassung von „stark sein“ gesprochen. Für mich persönlich würde ich sagen, dass eine starke Frau diejenige ist, die mutig ist, sie selbst zu bleiben. Sie macht alles womit sie sich wohl fühlt, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Außerdem ist sie in der Lage etwas aufzuhören, um etwas Neues anzufangen. Bei „stark sein“ geht es nicht ums Vergleichen, sondern darum, selbst herauszufinden, wer du bist. Ich bin dankbar, dass ich nach diesem Workshop neue Freundschaft schließen könnte. Am Wichtigsten ist, dass ich mich auf den Weg mache, um selbst herauszufinden, wer ich bin“ (Hsin Ting)

„Vielleicht habe ich immer geträumt, bei Musikvideos als Tänzerin zu arbeiten? Oder ich wollte in einem Dorf auf die Kühe aufpassen? Oder bin ich in ein Mädchen verliebt? Alle unsere innere Wünsche, Überzeugungen, Träume werden von unseren Verwandten, Freunden, Kollegen, und sogar von Leuten beeinflusst, die wir gar nicht kennen. Jede unsere Entscheidung bekommt so eine Art Bewertung, die wir eigentlich nicht brauchen. Das Frauenwochenende mit ClubIn hat mich noch mal daran erinnert, dass ich in meiner Welt alles so bestimmen werden darf, wie ich es möchte. Bleib immer du selbst, vergleiche dich nicht, und deine Seele wird sich bei dir bedanken. Ich hoffe, dass diese einfache Wahrheit vielen Leuten klarer wird.“ (Ilsi)

„Das Wochenende mit den Mädels war wunderbar. Während dieser zwei Tage konnten wir einander besser kennenlernen und über viele wichtige Themen sprechen. Dabei waren Meditation und Reflexion stets präsent. Es war eine gute Gelegenheit, um über die Rolle der Frau in der Gesellschaft zu diskutieren und um uns selbst als Frauen besser kennenzulernen. Das Schönste an dieser Erfahrung war, dass wir alle die Möglichkeiten hatten, uns zu beteiligen. Wir alle konnten uns auf unsere Art und Weise ausdrücken, jede Einzelne öffnete sich mit ihrer Realitätswahrnehmung, ihren Erfahrungen und ihrer Geschichte der Gruppe, um dieser ihr Verständnis von der Welt, die uns Frauen umgibt, zu zeigen.“ (Maria)

„Bei diesem Ausflug war alles besonders. Wir hörten Musik, redeten miteinander, kochten zusammen und kannten uns jede Sekunde besser als vorher. Alle waren entspannt und lachten über die Erfahrungen, die eine in unserer Gruppe erzählte. Wir hatten nur eine Gruppe und die waren wir alle. Als das Frauenwochenende zu Ende war, war ich traurig, weil mir dank des Wochenendes mir klar geworden ist, was ich eigentlich machen will. Ich fand meinen Frieden in mir selbst, hatte keine Sorgen und lernte meine Probleme als ganz klein zu sehen.“ (Deyna)

„Dieser Ausflug war eine unbezahlbare Möglichkeit und Chance, um den Horizont unserer Gedanken zu erweitern. Die Leute, die ich kennengelernt habe, waren genau die richtigen für diese kleine Reise und ich bin ihnen sehr dankbar für alle warmen Gespräche und lustigen Momente, die uns glücklicherweise alle vereint haben. Die Erfahrungen, das Wissen, die Entwicklung und deren Konsequenzen nach diesen beiden Tagen haben mir soviel gegeben! Es waren erstaunliche, unvergessliche zwei schlaflose Tage mit unglaublich inspirierenden Menschen in den Bergen, weitab von allen alltäglichen Dingen. Ich bin völlig glücklich, aufgeregt und unendlich dankbar, dass mir diese kulturelle und spirituelle Möglichkeit gegeben wurde.“ (Olya)

Herzlichen Dank gebührt an dieser Stelle Isabella Kecht. Sie hat mit Methodenvielfalt und Einfühlungsvermögen unseren Workshop geleitet, uns wichtige Denkanstöße gegeben, zu erleuchtenden Aha-Momenten geführt und uns immer wieder zur inneren Ruhe gebracht. Wir hoffen auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr ☺

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert