Vorstellung oder Wirklichkeit?

Von Adriana Cuevas

Ich idealisiere dich, ich denke an dich und plötzlich bildet sich eine pinke Wolke, in der du und ich das perfekte Paar sind. Manchmal fühle ich dich als ein*e Held*in, der/die mich immer wieder rettet. Meine Gefühle dabei sind unfassbar motivierend. Nur so kann ich in den Tag mit ganz viel Energie starten und meine Vorhaben unverzüglich erledigen. Meine Gedanken und Vorstellungen mit dir sind das Benzin in meinem Leben. Und manchmal wenn ich die Realität begreife, ergreift mich eine tiefe Traurigkeit, weil du doch nicht bei mir bist. Du bist und bleibst weiterhin eine Phantasie. Du willst doch nicht mit mir zusammen sein. Oder das heißt vielmehr, du weißt nicht mal irgendetwas über meine Gefühle zu dir. Ich finde dich toll, aber traue mir nicht, es dir zu sagen. Doch schließlich erreiche ich dein Herz. Du willst tatsächlich mit mir zusammen sein! Und plötzlich begreife ich, dass meine Gefühle zu dir doch anders sind. Begreife ich wie viel Stress das Leben mit dir bedeutet. Es ist schön und ich genieße deine Nähe, dich zu spüren… Aber es war viel schöner, als ich dich idealisiert habe, als ich nur von uns geträumt habe.

Es geht hier jedoch um mich, nicht um dich. Um meine Gefühle, meine Phantasie, meine Erwartungen, meine Idealisierung von Menschen, Ereignisse und Gegebenheiten in meinen Gedanken. Im Hier und Jetzt, in der Realität, mag ich nämlich dich, mag ich uns und unsere tägliche Interaktion. 

Denkst du dir manchmal auch eine vollkommen realitätsfremde Geschichte aus und erlebst all das als wäre es deine wahre Gegenwart? 

Zwischenmenschliche Beziehungen können viel in einem auslösen, aber unsere innere Welt, die unserer Gedanken, schaff es, uns noch mehr zu bewegen.  Denn danach wird gefühlt, gedacht,  gehandelt, gelebt und geliebt.

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